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Kambodscha


Aufenthalt: vom 19. Febr. - 16. März 2013 1.200 geradelte km
Währung: kambodschanische Riel (KHR) 1 € = 5.217,- KHR
Kosten: 1L Benzin = 1,69 € 1L Wasser = 1,2 €
Regierungssystem: Parlamentarische Wahlmonarchie seit 1997

persönlicher Eindruck: Glücklicherweise erholt sich das Land rasant und nun ist die größte Herausforderung für Kambodscha, den Touristenmassen im 'Tempelkomplex Angkor' (von ca 10.000 pro Tag) Herr zu werden. Gerade für Asiaten scheint dieses UNESCO Weltkulturerbe ganz oben auf der Löffelchen-Liste zu stehen.


Ein "Sour-Sdey" aus Kambodscha.

Kambodscha gilt heute als eines der ärmsten Länder der Welt, obwohl es noch Mitte des 20. Jahrhunderts als die 'Schweiz Südostasiens' bezeichnet wurde. Aber nach der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich 1953 beherrschten Bürgerkriege jahrzehntelang das Land, bevor der Vietnamkrieg und das Terrorregime der Roten Khymer wirtschaftlichen Verfall und zahlreiche Opfer unter der Bevölkerung mit sich brachten.

Korruption prägt das ganze Land und auch wir wurden an der Grenze Zeuge. Erst nach wiederholtem Nachfragen und nachdem Frank begonnen hatte die Daten des Beamten aufzuschreiben, gab er sich mit den offiziellen 20,- Dollar Visagebühren zufrieden, anstatt sich mit den zuvor geforderten 33,- Dollar selber in die Tasche zu wirtschaften...

Wir sind gerade in Siem Reap, ein kompleter Gegensatz zum Rest des Landes. Unzählige Hotelhochburgen stehen dicht an dicht. Aber auch wir sind gekommen um uns das UNESCO Weltkulturerbe 'Angkor Wat' anzusehen und ertragen daher die ungewohnten Touristenmassen und die höheren Preise.

Ohne Probleme kann man einige Tage mit der Erkundung des größten Tempelkomplexes der Welt verbringen - und so auch wir.
Bis dahin und wie immer mit ganz vielen lieben Grüßen, Frank und Franka.

Angkor - das Herz des einst mächtigen Khmerreiches.
Angkor (was so viel wie 'Stadt' auf Khmer bedeutet) bildete vom 9. bis 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Reiches Kambuja. Heute ist sie der größte historische Tempelkomplex der Welt und seit 1992 UNESCO Weltkulturerbe.
Auf einem Gebiet von mehr als 200qkm wurden bereits mehr als 1000 Tempelanlagen und Heiligtümer entdeckt und es wird geschätzt, dass bis zu einer Million Menschen in dem Gebiet Angkors lebten. Denn die Bauten dienten nicht nur als heilige Stätten, sondern waren ganze Städte, die von verschiedenen Königen erbaut wurden.
Heute ist die größte Herausforderung für Kambodscha, den Touristenmassen (von ca 10.000 pro Tag) Herr zu werden. Gerade für Asiaten scheint dieses UNESCO Weltkulturerbe ganz oben auf der Löffelchen-Liste zu stehen.

Aber auch aus der Radfahrer-Ecke gibt es Neuigkeiten zu berichten. Wir sind, aufgrund der Weitläufigkeit des Gebietes, viel mit dem Rad unterwegs. Und eines schönes Abends stoppten uns zwei, ganz aufgeregt, mit den Worten: "We are cyclists as well!"
Und plötzlich waren drei Tage vergangen. Einfach so. Aber wenn Radfahrer erst einmal anfangen Geschichten auszutauschen, stundenlang über Karten hängen, Radfahrermacken diskutieren und Tipps und Tricks austauschen, da passiert es schon mal, dass man die Zeit vergisst. Mit Stefan und Tammy, beide allein unterwegs, hätten wir gerne mehr Zeit verbracht, aber leider sind sie in entgegengesetzter Richtung unterwegs. Lustiger Weise stellte sich heraus, dass wir mit Stefan schon E-Mail Kontakt (im Iran!) hatten - so klein ist die Welt.

Noch kurz unser Plan für die nächsten Tage: Mit einen Boot über den Tonle Sap See nach Battambang, dort wollen wir uns die berühmte Bamboo-Train ansehen. Weiter geht es Richtung Süden, hinein und über die Kardamon-Berge, angeblich eine der ursprünglichsten Gegenden Kambodschas. Danach über die Grenze zurück nach Thailand. Soweit der Plan :)

Liebe Grüße nach Deutschland, wir hoffen der Frühling lässt nicht mehr so lange auf sich warten! Bis dahin, hier ein paar Bilder aus dem Norden Thailands.
Eure beiden Radler

The Cardamom Mountains
In Siem Reap haben wir, wenn auch nur für kurze Zeit, einem anderen Transportmittel ausnahmsweise den Vorrang gegeben und die Räder wurden auf ein Boot geschnallt - auf ging's über den Tonlé Sap, dem größten Frischwassersee Südostasiens. Zur Trockenzeit nur 1m tief und mit 2.700qkm Fläche, schwillt er zur Regenzeit auf unglaubliche 15.000qkm an und erreicht eine Tiefe von bis zu 9m. Wir waren in der Trockenzeit unterwegs und dank zahlreicher anderer Passagiere durften wir auch zweimal das Boot wieder aus dem Sand herausschieben. So hatten wir auf der langen Fahrt zumindest eine Abkühlung.

In Battambang angekommen, übernachteten wir bei Sarin und seiner wunderbaren Familie. Am nächsten Tag schauten wir uns mit einem Tuk-Tuk die Umgebung an, entdeckten Fledermäuse und ein wenig Geschichte Kambodschas.

Der nächste Tourenabschnitt sollte einer der schönsten unserer bisherigen Reise werden: über die Kardamomberge bis ans Meer. Dieser Gebirgszug ist sehr ursprünglich, große Teile des dichten immergrünen Regenwaldes sind als Nationalpark ausgewiesen in denen sogar noch Elefanten, Tiger, Leoparden, Krokodile, uvm. zu finden sind.
Nur eine winzige, staubige, stellenweise grauenvolle Sandpiste ermöglicht die Durchquerung und so treffen wir auch nur auf wenig Verkehr, müssen an einigen Stellen sogar durch den Sand schieben. Dafür sind Ausblick und die Geräuschkulisse aus dem Regenwald atemberaubend und sind die Mühe allemal wert. Zum Glück sind wir nicht in der Regenzeit hier unterwegs...
Stellenweise hat die Regierung Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung frei gegeben, ob dies jedoch die illegale Abholzung und Wilderung einschränken wird, ist äußerst fraglich. Ranger kontrollieren die Wege und es wird mit harten Strafen gedroht, aber Korruption schränkt auch hier deutlich den Schutz des Gebietes ein.

Morgen früh geht es über die Grenze, dann entlang der Golfküste (wir sind am Meer!) bis nach Bangkok.
Es grüßen euch ganz lieb Frank und Franka.



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